Autofahren in Australien: Roadtrip Tipps

Bist du bereit für einen Roadtrip durch Australien? Das Land auf einem Roadtrip zu entdecken und durch die unglaublichen Landschaften zu fahren, wird wahrscheinlich eine der schönsten Erfahrungen sein, die du machen kannst. Wenn du deinen internationalen Führerschein in der Tasche hast, eine Route geplant und deine Ausrüstung vorbereitet hast … dann musst du nur noch losfahren.

Bevor du loslegst, lese dir unbedingt unsere Informationen und Tipps für einen reibungslosen Roadtrip durch Australien durch.

Autofahren in Australien

Fahren auf der linken Seite

Wie in allen englischsprachigen Ländern gilt auch in Australien das Linksfahren. Das Lenkrad und die Pedale sind rechts und die Gangschaltung links.

Linksfahren bedeutet auch, links zu überholen und Kreisverkehre links zu nehmen, wobei die rechte Seite immer Vorfahrt hat. Keine Sorge, das ist eine geistige Gymnastik, die du dir schnell aneignen wirst!

Der internationale Führerschein order eine zertifizierte NAATI-Übersetzung 

• Zum Führen eines Fahrzeugs in Australien ist ein Führerschein erforderlich. Wenn du in deinem Heimatland einen Führerschein besitzt, ist dieser auch in Australien gültig. Um dieses Recht geltend zu machen, musst du vor deiner Abreise lediglich einen Antrag auf einen internationalen Führerschein stellen. In der Regel kostet er um die 15 Euro. Plane den Antrag mindestens sechs Monate vor deiner Abreise zu stellen.
• Eine zertifizierte NAATI-Übersetzung deines Führerscheins bietet die Gewissheit, dass er von allen relevanten Behörden und Institutionen in Australien. Unsere NAATI-zertifizierten Übersetzer übersetzen deinen deutschen Führerschein innerhalb von 24 Stunden/48 Stunden und die Übersetzung wird dir direkt per E-Mail zugeschickt im PDF-Format.

Die Geschwindigkeitsbegrenzungen

Die Geschwindigkeitsbegrenzungen können in den einzelnen Bundesstaaten Australiens unterschiedlich sein. Die Beschilderung auf den Straßen ist in der Regel sehr gut.

• In städtischen Gebieten: 50 km/h ist in Städten oft die zulässige Höchstgeschwindigkeit.
• In der Nähe von Schulen: Die zulässige Geschwindigkeit sinkt in der Regel auf 25 km/h und 40 km/h.
• Auf Autobahnen: Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 110 km/h, außer im Northern Territory, wo man nur auf dem Stuart Highway bis zu 130 km/h fahren darf.

Radarkontrollen sind recht häufig. Wie überall, führt die Überschreitung der Geschwindigkeitsbegrenzungen zu einem (ziemlich hohen) Bußgeld. Außerdem werden deinem Führerschein Punkte angerechnet.

Straßenschilder

Die meisten Verkehrsschilder ähneln denen, die man in Europa sieht:

• Gelbe Schilder: Sie weisen auf eine vorübergehende Änderung hin (Bauarbeiten etc.).
• Grüne Schilder: Sie weisen auf Hauptverkehrsstraßen hin (Schnellstraßen, Autobahnen usw.).
• Braune Schilder: Sie weisen auf Touristenrouten hin und enthalten oft den Buchstaben T.
• Gelbe, orangefarbene oder rote Schilder: Sie weisen auf eine Gefahr hin (Tiere, Überschwemmungsgefahr, Bodenwellen usw.).

Tankstellen

In größeren Städten:

Benzin ist in Australien in der Regel billiger als in Deutschland, vor allem in städtischen Gebieten. Es wird dir nicht schwerfallen, Benzin zu sehr günstigen Preisen zu finden. Es wurden mobile Apps entwickelt, die es dir ermöglichen, Schnäppchen zu machen und Preise einfach zu vergleichen, je nachdem, wo dich gerade befindest. Wir empfehlen dir FuelMap.

Außerhalb der Großstädte:

Auf dem Land sind Tankstellen seltener. Im Outback können die Preise bis zu doppelt so hoch sein als in Sydney oder Melbourne.

Wir empfehlen dir, dein Fahrzeug mit einem Kanister auszustatten. Diesen kannst du an den billigsten Tankstellen auffüllen. Eine effektive Methode, um während deines Roadtrips Geld zu sparen und dir die Panne mitten in der Wüste zu ersparen. Denke daran, dass manchmal fast 400 km zwischen einer Tankstelle und der anderen liegen. In jedem Fall solltest du vor einer großen Reise immer prüfen, wo sich die nächste Tankstelle auf deiner Route befindet.

In abgelegenen Gebieten befinden sich die Tankstellen oft in Roadhouses, in denen alle kommerziellen Einrichtungen vorzufinden sind: Restaurants, Tankstelle, Motel, Campingplatz etc.

Das Straßennetz in Australien

Australien ist ein riesiges Land. Unternehmen und Wohngebiete sind überwiegend in Küstennähe angesiedelt. 85 % der Einwohner leben innerhalb von 50 km vom Meer entfernt. Deshalb ist die Straße die beste Möglichkeit, alle Facetten dieses Landes zu erkunden und bekannte Pfade zu verlassen. Bevor du dich jedoch ins Abenteuer stürzt, ist es sehr empfehlenswert, deine Route zu planen. Die Dichte des Straßennetzes wurde 2011 auf 0,11 (in km pro km²) geschätzt, im Vergleich zu 1,81 in Deutschland. Es ist nicht immer möglich, von Punkt A nach Punkt B zu gelangen, ohne einen riesigen Umweg zu machen.

Beispiel: Von Alice Springs aus gibt es keine direkte Straße nach Sydney.

Die Straßen sind alle in gutem bis sehr gutem Zustand. Sei jedoch vorsichtiger, wenn du durch abgelegene Gebiete fährst, insbesondere im Norden des Landes, wo es während der Regenzeit zu starken Regenfällen kommen kann.

Autobahnen und Mautgebühren

Die Autobahnen in Australien sind größtenteils gebührenfrei. Einige Abschnitte sind jedoch gebührenpflichtig, vor allem in der Umgebung von Sydney, Melbourne und Brisbane. Diese gebührenpflichtigen Mautstraßen verfügen nicht über physische Mautstellen, bei denen man beim Betreten oder Verlassen der Autobahn bezahlen kann, wie es in Europa der Fall ist.

Um zu bezahlen, hast du zwei Möglichkeiten: Entweder du bezahlst, bevor du die Straße befährst (indem du einen Pass im Internet oder per Telefon kaufst), oder du bezahlst danach (im Internet, was in der Regel teurer ist). Nach der Durchfahrt hast du 2 bis 3 Tage Zeit, um die Zahlung zu leisten. Nach Ablauf dieser Frist erhältst du zusätzlich zu den zu zahlenden Autobahngebühren ein Bußgeld.

TIPP: Finde im Voraus heraus, ob es auf deiner Strecke gebührenpflichtige Zonen gibt. Entscheide mithilfe des GPS deines Smartphones, ob du diese befahren oder meiden möchten, indem du deine Route anpasst.

Wenn du auf einer gebührenpflichtigen Autobahn fährst, solltest du dir den Namen des Autobahnabschnitts notieren, damit du online korrekt abrechnen kannst, um ein Bußgeld zu vermeiden.

Informiere dich über die verschiedenen Mautstraßen in den Großstädten:  Queensland Toll Roads, NSW E-Toll, Roam Sydney, Melbourne Linkt, East Link Melbourne

Die Straßenverhältnisse

Die Hauptstraßen sind alle asphaltiert und gut ausgebaut. Es ist möglich, Australien zu umrunden, indem man auf einer einzigen Hauptstraße bleibt, die in gutem Zustand ist. Es ist sogar möglich, das Land von Nord nach Süd über Uluru zu durchqueren (entgegen der Meinung mancher). Mit einem herkömmlichen Fahrzeug kann man das Land lediglich auf geteerten Straßen umrunden.

Ungeteerte Abschnitte sind in einigen Teilen des Landes häufig anzutreffen: Western Australia, Northern Territory, Red Centre…

Kiesstraßen oder Geländestraßen gibt es in der Regel an Abfahrten zu bestimmten Nationalparks, Aussichtspunkten und Campingplätzen. Jede dieser Routen ist mehr oder weniger gut befahrbar, da der Untergrund häufig aus Erde oder Sand besteht. Einige sind mit einem herkömmlichen Fahrzeug (Auto, Van) befahrbar, während andere einen Geländewagen erfordern. 

Im Outback gibt es vor allem Kiesstraßen, die in der Regel weniger von Touristen befahren werden. Einige Straßen können sogar überschwemmt werden, insbesondere während der Regenzeit.

Wenn du vor einer überfluteten Straße stehst, halte an und versuch zunächst die Tiefe abzuschätzen. In Gebieten, in denen Krokodile leben, solltest du jedoch vorsichtig sein. Am besten ist es in diesem Fall, kein Risiko einzugehen, umzukehren und sich eine andere Route zu suchen.

Tipps für eine sichere Fahrt

Fahr nicht zu schnell, die Straße ist unberechenbar.

Wenn du schnell fährst, verbrauchst du nicht nur viel Kraftstoff, sondern läufst auch Gefahr, mit einem Tier frontal zusammenzustoßen. Denn viele Kängurus überqueren die Straße ohne Vorwarnung.

Außerdem sind die Bußgelder für zu schnelles Fahren in Australien teurer als in Deutschland.

Vermeide es, nachts zu fahren (denn die Straße ist immer unberechenbar).

Kängurus und andere Tiere sind in der Nähe von Straßen besonders gefährdet. Das Licht der Scheinwerfer zieht diese an und verleitet sie dazu, direkt vor deinem Fahrzeug die Straße zu überqueren.

Sei auch bei Sonnenaufgängen und -untergängen wachsam. Kängurus (immer diese Kängurus!) lieben es, zu diesen Zeiten herumzulaufen. Es ist auch nicht ungewöhnlich, Kühe, Ziegen, Pferde, Dromedare, Emus, Wallabies, Opossums und manchmal sogar Koalas und Wombats durch die Straße laufen zu sehen… Halte die Augen offen.

Sei höflich

Die Australier kennen die Straßen in- und auswendig und haben keine Einwände, wenn du sie überholst. Mach es dir zur Gewohnheit, etwas mehr zum Straßenrand zu fahren, um das Fahrzeug hinter dir überholen zu lassen, wenn es schneller fährt. Oft gibt es auf den Straßen Spuren oder Einbuchtungen für langsame Fahrzeuge.

In Australien grüßen sich die Menschen ständig. Sogar während der Fahrt! Sei nicht überrascht, wenn du kleine Handzeichen erhältst.

Plane deinen Benzinbedarf voraus

Da Tankstellen in einigen Teilen Australiens rar sind, solltest du kein Risiko eingehen. Vermeide es, mit weniger als einem Drittel des Tanks zu fahren. Bereite einen Reservekanister mit Benzin vor, den du auf dem Dach deines Fahrzeugs befestigen kannst.

Im Falle einer Panne

Denke daran, eine Versicherung abzuschließen, wenn du einen Roadtrip durch Australien machst! Bei einer Panne ist es ratsam, in der Nähe des eigenen Fahrzeugs zu bleiben. Denke immer daran, einen Vorrat an Wasser und Lebensmitteln mitzunehmen. Das gilt vor allem, wenn du im Outback auf wenig befahrenen Straßen unterwegs bist.

Vorsicht vor Kiesstraßen im Outback

Bevor du das Outback oder andere Wüstenebenen durchquerst (Stuart Highway, Nullarbor Plain, Savannah Way), ERKUNDE DICH. Du solltest über ein Mindestmaß an Wissen über die vor dir liegende Strecke und den Zustand der Straßen verfügen. Je nach Jahreszeit kann es häufig zu Bränden und Überschwemmungen kommen.

Mach eine Pause!

Alle zwei Stunden eine Pause zu machen, ist zwingend notwendig. Wenn du die Fahrt mit mehreren Personen teilst, solltest du dir auch das Lenkrad teilen. 

Bußgelder

Die Höhe von Bußgeldern in Australien

Wie alle Vorschriften variieren auch die Preise für Bußgelder im Straßenverkehr je nach Bundesstaat.
Die am häufigsten ausgestellten Bußgelder für Backpacker beziehen sich auf: falsches Parken, Geschwindigkeitsüberschreitung, verbotenes Wildcampen, Vergessen des Sicherheitsgurts.

In Australien kannst du  von den folgenden Bußgeldhöhen ausgehen:

• Geschwindigkeitsüberschreitung: ab $160 für eine Geschwindigkeitsüberschreitung zwischen 1 und 10 km/h.
• Nichtanlegen des Sicherheitsgurts des Fahrers: $300.
• Nichtanlegen des Sicherheitsgurts eines Beifahrers: $300.
• Blutalkoholgehalt: ab $1100.

Weitere Informationen zu den Bußgeldern in den einzelnen Bundesstaaten findest du auf der offiziellen Website der jeweiligen Regierung: NSW, QLD, SA, VIC,  NT, WA, TAS.

Unser Backpacker-Tipp: Bevor du ein Fahrzeug kaufst, solltest du dich auf der Website der australischen Regierung vergewissern, dass der Vorbesitzer alle Bußgelder bezahlt hat. Wenn nicht, musst du diese im Zweifelsfall selbst bezahlen!

Die Kosten von Bußgeldern in Deutschland

• Geschwindigkeitsüberschreitung: Bis zu maximal 90 € für eine Geschwindigkeitsüberschreitung von weniger als 20 km/h. Und bis zu maximal 740 € für eine Geschwindigkeitsüberschreitung von mehr als 50 km/h.
• Nichtanlegen des Sicherheitsgurts: bis maximal 70 €.
• Blutalkohol: bis maximal 1580 €

Wie kann ich meine Bußgelder bezahlen?

Wenn du nicht weißt, auf welcher Seite du dein Bußgeld bezahlen kannst, gib bei Google einfach „pay fine australia“ ein. Geb bei der Suche den Namen des Bundesstaates an, in dem du dich befindest, und du wirst entsprechend weitergeleitet.

• Bußgelder in Queensland bezahlen: hier
• Bußgelder in Western Australia bezahlen: hier
• Bußgelder in South Australia bezahlen: hier
• Bußgelder in New South Wales bezahlen: hier
• Bußgelder in Victoria bezahlen: hier
• Bußgelder in Tasmanien bezahlen: hier
• Bußgelder in Northern Territory bezahlen: hier

Die Wartung des Fahrzeugs

Das Klima in Australien ist je nach Bundesstaat sehr unterschiedlich und kann sehr extrem sein (Hitze, Feuer, Wind, Schnee). Um ein Fahrzeug in gutem Zustand zu halten, ist es wichtig, regelmäßige Kontrollen durchzuführen. So vermeidest du unangenehme Überraschungen während deines Roadtrips.

Das Innere des Fahrzeugs

Ölstand und Kühlmittelstand (grün gefärbt): Diese sollten wöchentlich kontrolliert werden. Sie befinden sich unter der Motorhaube deines Fahrzeugs.

Pflege des Innenraums: Um eine zu schnelle Abnutzung zu vermeiden, solltest du daran denken, Textilien (Teppiche, Teppichböden, Sitze), Kunststoffoberflächen (Armaturenbrett, Lenkrad, Innenseite der Türen), Windschutzscheibe und Fenster regelmäßig zu reinigen.

Die Außenseite des Fahrzeugs

Wind und Regen transportieren Sand und Salz, was die Außenverkleidung deines Fahrzeugs schnell beschädigen kann. Bring dein Fahrzeug bei schlechtem Wetter an einen geschützten Ort oder plane es in den nächsten Tagen in eine Waschanlage zu bringen.

Wenn du mit einem 4×4-Fahrzeug am Strand fährst, prüfe den Reifendruck genau. Und denke vor allem daran, dein Fahrzeug zu waschen, sobald du wieder auf die Straße fährst.

Der Zustand und der Druck der Reifen sollten einmal im Monat überprüft werden.